„Wie verpacke ich meine Informationen so, dass meine Besucher sie schnell finden und verstehen?“ – Das ist die erste Frage, die Sie sich stellen sollten, wenn es um Ihre Website geht. Ganz gleich, ob Sie eine neue Website erstellen wollen, oder Ihre bestehende Seite optimieren möchten.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit der „Siloing“-Technik Ihre Website-Struktur so konzipieren und umsetzen, dass Ihre Besucher sich optimal zurechtfinden. Kleiner Spoiler: Wenn Sie Ihre Website(-Inhalte) für Ihre Nutzer optimieren, freut das auch Google und im Umkehrschluss auch Ihr Website-Ranking.
Siloing ist eine Technik, mit der Sie die Inhalte Ihrer Website strukturieren können. Diese Methode hat mehrere Komponenten: Gliedern Sie zunächst Ihre Inhalte in verschiedene thematische Blöcke, die sich möglichst gut voneinander unterscheiden. Fassen Sie alle zusammengehörigen Unterseiten im entsprechenden Themenblock, dem „Silo“ (siehe Abb. 01), zusammen.
Verteilen Sie die wichtigsten Keywords auf die Silos und Unterseiten (Lesen Sie in unserem Magazin, wie Sie die richtigen Keywords finden und das Keyword-Mapping einsetzen). Um die Silos auch „physikalisch“ zu Themenpaketen zu schnüren, verlinken Sie die Unterseiten innerhalb eines Silos miteinander (siehe grüne Pfeile in Abb. 01).
Die Konzeption einer Website in Form von Themen-Silos ist nicht schwer. Damit es Ihnen gelingt, beachten Sie folgende Punkte:
Halten Sie Ihre Silos möglichst flach. Zu verschachtelte Websites sind schwer zu navigieren. Hier gibt es allerdings keine universelle Pauschal-Regel für die Tiefe Ihrer Informationsarchitektur, also wie viele Klicks ein Besucher von der Startseite aus braucht, bis er jede Ihrer Seiten erreicht. Als sehr grobe Daumenregel haben sich drei Ebenen etabliert, wie das oben genannte Beispiel zeigt:
Die Oberkategorien des Shops mit ihren jeweiligen Unterkategorien. Auf der dritten Ebene sind die einzelnen Produkte, wie "Bienenstich", "Haferkekse" oder "Darjeeling", angesiedelt. Ob das für Ihre Website funktioniert, hängt vom Umfang und der Komplexität Ihres Themen- oder Produktbereichs ab. Dennoch gilt, so tief wie nötig, aber so flach wie möglich.
Verlinken Sie nicht kreuz und quer durch Ihre Website. Verlinken Sie Unterseiten möglichst nur innerhalb eines Silos (siehe grüne Pfeile in Abb. 01, oben) – im unserem Shop-Beispiel also Weichkäse mit Hartkäse oder Sahnetorten mit Bienenstich, aber nicht Weichkäse mit Schwarzwälder, Kleingebäck oder Tee (siehe rote Pfeile in Abb. 2, unten).
Die großen Themenblöcke, die Silos, können Sie durchaus miteinander verlinken, aber möglichst nur auf der obersten Ebene – im oberen Beispiel (Abb. 01) Käsespezialitäten mit Getränkespezialitäten. Außerdem sollten die Silos von der Startseite aus verlinkt werden.
Idealerweise spiegeln sich die Silos und die hierarchische Themenstruktur auch in der Verzeichnis- bzw. URL-Struktur Ihrer Website wider:
… Sie erkennen das Muster. So ordnen Sie Themen oder Produkte eindeutigen Kategorien und Unterkategorien zu.
Die Silo-Struktur sowie die interne Verlinkung sind wichtige SEO-Instrumente.
Im Grunde lässt sich hier die alte Formel „Wenn A->B und B->C, dann A->C“ anwenden:
Die siloartige Strukturierung Ihrer Website-Inhalte bildet gemeinsam mit einer guten internen Verlinkungsstruktur die Basis einer besucherfreundlichen Informationsarchitektur. Ein guter Website-Aufbau hilft Ihren Besuchern dabei, schnell und mühelos die Informationen zu finden, die sie suchen – oder direkt zu erkennen, dass sie doch nicht zu Ihrer Zielgruppe gehören.
Neben der Hauptnavigation dienen alle internen Links Ihren Besuchern als Mittel zur Navigation. Durch eine gut durchdachte, trennscharfe Silo-Struktur mit passender URL-Struktur bieten Sie Ihren Besuchern außerdem ein starkes Mittel zur Orientierung, und das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor der Nutzerfreundlichkeit.
Ihre Besucher bewegen sich durch gut platzierte Links souverän innerhalb eines Silos nach unten, in speziellere Bereiche und auch wieder nach oben, in etwas allgemeinere Kategorien. Sie können den Themen- oder Produkt-Silo erkunden, bis sie finden was sie suchen – im obigen Beispiel vielleicht den Bienenstich. Anhand der URL-Struktur erkennen sie jederzeit, wie tief sie in Ihre Website eingetaucht sind.
Verlinken Sie nun tief gelegene Unterseiten aus verschiedenen Silos miteinander und bieten Ihren Besuchern so ein unerwartetes Schlupfloch zu einem ganz anderen Themenbereich, kann es leicht passieren, dass diese sich „verlaufen“. Wenn beispielsweise jemand bereits so tief in die Produktwelt des oben erwähnten Feinkost-Shops eingetaucht ist, dass er gerade mit der Entscheidung zwischen Bienenstich und Schwarzwälder-Kirsch hadert, heißt das ja, dass er sich akut für Sahnetorten interessiert. Im besten Fall steht er außerdem kurz vor der Conversion.
Warum sollten Sie ihn also aus diesem Bereich unvermittelt in den Getränke-Silo schicken und ihn somit aus seinem Sahnetorten-Erlebnis herausreißen (siehe Abb. 04)? Ein solcher Bruch kann ein Conversion-Killer sein.
Außerdem: Verläuft sich ein Besucher in einen anderen Bereich, in dem er nicht seine gesuchten Informationen oder Produkte findet, stehen die Chancen leider hoch, dass diese abspringen und zur Konkurrenz wechseln, bevor Sie sich auf Ihrer Seite einen sprichwörtlichen „Wolf“ suchen.
Ähnliche oder passende Themen oder Produkte aus dem gleichen Silo können Sie durch Verlinkung von Teasern anbieten. Denn solange der Besucher noch keine endgültige Entscheidung getroffen hat, treffen Sie so möglicherweise seinen Geschmack. Wenn es siloübergreifende Empfehlungen gibt, warten Sie doch einfach, bis er beispielsweise den Bienenstich in den Einkaufswagen gelegt hat, bevor Sie ihm den passenden Schwarztee anbieten.
Auch diesem Beitrag haben wir "Ähnliche Beiträge" für Sie verlinkt (siehe rechte Seitenspalte im Screenshot aus Abb. 05), da sie thematisch sehr gut zu den hier präsentierten Inhalten passen und diese ergänzen.
In der Praxis ist die strenge Verlinkung nur innerhalb der Silos nicht immer einfach und tatsächlich auch nicht immer die beste Lösung. Wie immer im Online Marketing gilt: Ihre Besucher gehen vor! Wenn eine siloübergreifende Verlinkung Ihren Besuchern einen entscheidenden Mehrwert bietet, dann setzen Sie den Link!
Beispielsweise haben wir in diesem Artikel, der im Silo "Website-Optimierung" verortet ist, zwei Links in den "SEO"-Silo platziert, nämlich zu den Unterseiten der Themen "Keyword-Recherche" und "Keyword-Mapping" (siehe Screenshot in Abb. 5, blaue Links im Fließtext unter Abb. 01). Auch wenn diese siloübergreifende Verlinkung aus SEO-Sicht nicht ideal ist, helfen Ihnen diese beiden thematisch passenden Links weiter – deshalb haben wir die "Regel" zugunsten des Mehrwertes für unsere Zielgruppe gebrochen.
Sie sehen, die interne Verlinkung innerhalb Ihrer Silos zu gestalten, ist hier essenziell für die Nutzerführung und die trichterförmige Optimierung Ihrer Website – bis hin zur Conversion. Auch für SEO spielen thematische Websites und daraus resultierende positive Nutzersignale eine immer wichtigere Rolle. Siloing lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht.
Wir haben abschließend noch einmal die wichtigsten ToDos für erfolgreiches Siloing zusammengefasst:
Und das Wichtigste zum Schluss: