SEO-Produktbeschreibungen sorgen für ein gutes Google Ranking, mehr Traffic und letztendlich für höhere Verkaufszahlen. Aber was macht einen suchmaschinenoptimierten Text für einen Online-Shop aus? Wie kurz oder lang darf der Text sein? Und welche Textstruktur eignet sich für eine solche Produktbeschreibung? Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Produkttexte erstellen und optimieren!
In den letzten Jahren steigen die Zahlen zum Online-Shopping stetig an. Kleidung, Möbel, Weihnachtsgeschenke und sogar Lebensmittel werden immer häufiger online bestellt. Im Jahr 2017 machte der Brutto-Umsatz des Online- und Versandhandels laut Bundesverband E-Commerce fast 13 Prozent des deutschen Einzelhandelsvolumens aus. Mit diesen Zahlen liegt Deutschland auch im weltweiten Vergleich weit vorne.
Fühlt sich der User durch einen Text gut beraten und sind alle seine Fragen zu einem bestimmten Produkt beantwortet, steigert das die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Kauf kommt. Damit sorgen gute Produkttexte in der Regel für einen gesteigerten Abverkauf.
Überzeugt eine Produktbeschreibung Ihre Nutzer, dann ist auch für SEO bereits viel gewonnen. Am wichtigsten dabei ist, dass Faktoren wie die Nutzerfreundlichkeit, Verkaufsorientierung und Einzigartigkeit des Textes im Vordergrund stehen. Denn es hilft weder dem Nutzer noch der Suchmaschine, wenn Produkte durch lieblose Platzhalter-Texte austauschbar erscheinen. Daneben gelten für SEO ein paar zusätzliche Kriterien, die sich aber einfach in die Content-Erstellungsphase integrieren lassen.
Zunächst bereiten Sie sich in der Analyse-Phase auf die Optimierung der Produktbeschreibungen vor. In dieser Phase bringen Sie in wenigen Schritten die wichtigsten Aspekte zu Ihren Zielgruppen und dem Produkt bzw. der Dienstleistung in Erfahrung.
Machen Sie sich auf dem Weg zum perfekten SEO-Produkttext zunächst Gedanken darüber, wen Ihr Produkt ansprechen soll.
Im Fokus eines jeden guten suchmaschinenoptimierten Textes sollten immer die Suchintention und das Nutzererlebnis stehen. Eine Zielgruppen-Definition gibt Ihnen also nicht nur Aufschluss darüber, welche Themen Sie behandeln sollten, sondern auch, wie Sie den User am besten ansprechen und abholen.
In diesem Schritt kann es sich lohnen, den Vertrieb oder den Support mit einzubeziehen. Denn diese können viele wertvolle Hinweise zu regelmäßigen Fragen liefern. Zudem kann es den Support entlasten, wenn bestimmte Themen schon im Vorfeld benannt werden.
Der Grund des Nutzers für die Befassung mit einem Produkt oder einer Dienstleistung lässt sich darüber hinaus in vier Gruppen unterteilen. Diese vier Gruppen müssen unterschiedlich mit einem Inhalt abgeholt werden, damit der Text zu einem Kauf überzeugt.
Gruppe | Inhalt |
1. Der Kunde kennt das Produkt und hat ein Bedürfnis, das durch Ihr Produkt befriedigt wird. | → Das Produkt muss wieder in Erinnerung gerufen werden (Retargeting). |
2. Der Kunde kennt das Produkt und hat ein Bedürfnis, das durch Ihr Produkt befriedigt wird. Weiß aber nicht, dass das Produkt die Lösung ist. | → Das Produkt muss mit allen Funktionen und Vorteilen vorgestellt werden. |
3. Der Kunde kennt das Produkt nicht, hat jedoch ein Bedürfnis und sucht nach einer passenden Lösung. | → Per Keyword-Recherche diese Nische ermitteln und das Problem mit Produktlösung vorstellen. |
4. Der Kunde kennt das Produkt nicht, hat jedoch ein Bedürfnis. | → breite Leserschaft ansprechen und Produkt mit allen Vorteilen, Funktionen und Lösungsansätzen vorstellen. |
Zentral für jede Produktbeschreibung ist, dass das Produkt vollständig vorgestellt und alle Features und Vorteile angeteasert werden. Damit das nicht zu einer beliebigen Objektbeschreibung verkommt, sollten Sie sich fragen, welcher Nutzen am stärksten für den Kunden ist. Was also das Alleinstellungsmerkmal (englisch: Unique Selling Point USP) des Produktes ist. Am besten stellt der USP nicht nur den größten Nutzen für potenzielle Käufer dar, sondern setzt sich auch noch von den Konkurrenz-Produkten ab. Dieser USP sollte nachher auch zwingend in den Metadaten prominent aufgeführt werden.
Beim Schreiben von SEO-Texten gibt es einige Kriterien und Maßnahmen zu beachten. Das geht los bei der Recherche der passenden Keywords, über die richtige Strukturierung und Verlinkung des Textes, bis hin zur Optimierung der Meta-Tags. Wenn Sie mehr über das suchmaschinenoptimierte Schreiben lernen möchten, erhalten Sie in unserem Artikel zum Erstellen von SEO-Texten viele hilfreiche Anweisungen und Tipps für praktische Tools. Speziell für Produkttexte sind diese Faktoren allerdings die Wichtigsten:
Ein Produkttext sollte in erster Linie informieren und zum Kauf anregen. Das gilt auch für suchmaschinenoptimierte Produktbeschreibungen. Die Länge des Textes sollte daher mindestens 200 Wörter betragen, denn mit weniger Wörtern werden Sie selten überzeugen können. Sehr lange Produkttexte sind jedoch nicht zu empfehlen, da der Fokus dann nicht mehr eindeutig auf den Vorteilen des Produktes liegt. Falls es zu viel zu schreiben gibt, ist zu überlegen, ob Sie Ihren Website-Besuchern neben der SEO-Produktbeschreibung auch separat Ratgebertexte oder Blogbeiträge zur Verfügung stellen. Das macht dann Sinn, wenn die Bedienung komplex ist oder es viele häufige Fragen gibt.
Die perfekte Länge für einen Produkttext richtet sich nach dem zu beschreibenden Objekt. Komplexe Produkte brauchen mehr Erklärung, während bei gängigen Objekten die Devise „Weniger ist mehr“ angebracht ist.
Legen Sie großen Wert auf den passenden Aufbau und die richtige Struktur eines Produkttextes, damit der Nutzer alle wichtigen Informationen auf einen Blick sieht.
Dem Informationscharakter einer Produktbeschreibung werden Sie gerecht, indem Sie die wesentlichen Aspekte des Produktes beschreiben. Gehen Sie also neben dem zentralen Alleinstellungsmerkmal auch auf die technischen Details des Produktes ein. Dazu zählen beispielsweise Abmessungen, Farben, Inhaltsstoffe, Preis, Gewicht oder Material aus dem das Objekt gefertigt wurde. Die Nennung solcher Attribute hat einen direkten SEO-Vorteil: Häufig suchen Nutzer sehr spezifisch, da Sie bereits ein bestimmtes Produkt im Kopf haben („schwarze leichte Schuhe mit roten Schnürsenkeln“). Diese Suchanfragen nennen sich „Longtail“, da sie in derselben Formulierung nur selten gesucht werden und daher in Keyword-Tools nicht auftreten. Wenn Sie aber Ihre Daten analysieren, werden Sie feststellen, dass ein beachtlicher Teil der Suchanfragen aus genau solchen langen Kombinationsmustern besteht.
Darüber hinaus sollten Sie die vorrangigen Funktionen des Produkts benennen und zu den Vorteilen eines Kauf herüberleiten. Beantworten Sie auch die typischen Kunden-Fragen, wie etwa zur Lieferung, Garantie oder Rückgaberechts beim Produktkauf. Dabei können Sie auch die Vorteile Ihres Online-Shops erwähnen, beispielsweise Kriterien wie ein besonders schneller Versand oder eine kostenlose Rückgabe. Auch hier spielt SEO eine große Rolle: In Zeiten, in denen das Handy die Stimme des Nutzers versteht, werden vielfach Fragen („Was sind die Vorteile dieses Modells?“) statt Anweisungen formuliert. Und dementsprechend versucht die Suchmaschine, Webseiten zu liefern, die die Antworten liefern.
Außerdem empfiehlt es sich, auf ähnliche Produkte oder dazu passende Produkttypen zu verweisen, da sich so die Verweildauer des Besuchers auf Ihrer Webseite verlängern kann und der Warenkorb vergrößert werden kann.
Manche Produkte wie Kleidungsstücke, Spielzeug oder Schmuck verkaufen sich besser mit einem emotionalen Einstieg. Alltagsprodukte wie Putzmittel oder Handwerkszeug hingegen profitieren von einer sachlichen Abhandlung. Überlegen Sie sich daher im Vorfeld, wie Sie den Kunden ansprechen möchten: Eher locker und vertraut oder doch distanziert und professionell? Möchten Sie mithilfe des Storytellings dem User ein bestimmtes Produkt näherbringen? Oder durch bestimmte Vorteilsbeschreibungen Begehrlichkeiten wecken? Die Tonalität in Ihrer Produktbeschreibung kann Einfluss auf das Besucherverhalten haben, schenken Sie ihr daher besondere Aufmerksamkeit!
Insbesondere SEO ist aufgrund der eher technischen Vergangenheit mit einigen Vorurteilen behaftet. Eines davon ist es, dass Rankings mit schnellen Tricks erzielt werden können. Das war früher der Fall, ist heute aber in den meisten umkämpften Märkten nicht mehr „schnell und einfach“ möglich. Verzichten Sie also auf sämtliche Techniken, die Sie alleine und ausschließlich für SEO anwenden würden. In der Regel ist es so, dass genau diese Tricks nicht mehr greifen, und in größerem Ausmaß sogar nachteilig für Ihre Website sind.
Wie bei allen SEO-Content-Maßnahmen geht es auch beim Formulieren von Produktetexten darum, den Nutzer in den Fokus zu stellen. Schreiben Sie also Ihre Produktbeschreibung nicht für die Suchmaschine, sondern für Ihre potenziellen Käufer! Nehmen Sie sich die Zeit, sich mit den Vorteilen und Alleinstellungsmerkmalen Ihrer Produkte auseinanderzusetzen und diese mit den möglichen Fragen und Problemen hinter einer Suchintention abzugleichen.