Während unzählige Online-Shops versuchen Fuß zu fassen, haben einige es schon längst geschafft und freuen sich über Erfolg in Form von vielen Kunden mit großen Einkaufskörben. Was diese Shops gemeinsam haben, haben wir Ihnen in einem Kriterien-Katalog zusammen gefasst. Das Wissen über die wichtigsten Kriterien und Gemeinsamkeiten dieser erfolgreichen Online-Shops ist schon ein großer Schritt auf dem Weg zum eigenen Erfolg. Ein weiterer Schritt ist die konkrete Umsetzung. Deswegen finden Sie hier - ausgehende von den aufgestellten Kriterien - auch noch konkrete Schritte zum Erfolg.
Was sind die Faktoren, die über Erfolg und Misserfolg bestimmen? Zur Klärung dieser Fragen haben wir uns im ersten Teil der Artikelreihe die Kriterien und Sieger diverser Shop-Wettbewerbe angeschaut und Gemeinsamkeiten für Sie herausgefunden. Angereichert mit unseren eigenen Erfahrungen aus der Shop-Betreuung ist ein anschaulicher Kriterien-Katalog entstanden, dessen Bestandteile sich jeder E-Commerce-Auftritt zu Herzen nehmen sollte.
Die Frage, unter welchen Gesichtspunkten ein Online-Shop überhaupt „gut“ sein kann, wird von den Wettbewerbs-Ausrichtern mal mehr und mal weniger transparent dargestellt. Während der Shop-Usability-Award nach geheimen Kriterien bewertet wird, zeigt eine große Computer-Zeitschrift für Endkunden bei der Vergabe seines „Top Shop“ Preises genau auf, welche Eigenschaften der Jury besonders wichtig sind (s. hier). Bei einer Aggregation über alle Kriterien hinweg, inklusive unserer eigenen Erfahrungen, was gut funktioniert und was nicht, sind die folgenden Merkmale besonders zu beachten:
Kriterium | Beschreibung |
Inhalte des Shops: | Dieser Punkt erscheint trivial und rüttelt schon eher an der gesamten Geschäftsidee. Nichtsdestotrotz ist es natürlich ein hochgradig wichtiges Kriterium, was genau ein Shop unter welchen Konditionen anbietet und was ihn von der Konkurrenz unterscheidet. Allein deshalb gibt es beispielsweise im Fashion-Bereich jedes Jahr eine Welle der „Die besten Shops“-Beiträge, die tatsächlich eher auf die dargebotenen, besonderen Produkte abzielen. |
Produktdarstellung (Bilder, Texte): | Wer hier seine Hausaufgaben richtig macht, wird sowohl mit besseren Rankings belohnt als auch mit zufriedeneren potenziellen Kunden, denen eine gute Entscheidungsgrundlage gegeben wurde. |
Optik: | Wie ansprechend ist der Shop gestaltet? Wenn das Auge leidet, dann auch die Umsätze. |
Vertrauenssignale: | Noch immer ist es so, dass vertrauensfördernde Symbole und Elemente – meist unbewusst – die gefühlte Sicherheit und damit die Wahrscheinlichkeit einer Transaktion erhöhen. |
Umsetzung von Bezahlungsoptionen: | Hierunter liegt ein sehr praktischer Aspekt, bei dem eine klare Struktur und mindestens die Standard-Optionen wichtige Faktoren sind. |
Versandoptionen und sonstiger Service: | Die Umsetzung aller Service-relevanten Bereiche, von der Dauer des Versands über die Kunden-Hotline bis hin zur Rückabwicklung. |
Bedienungsfreundlichkeit: | Auch unter dem Stichwort „Usability“ zu nennen. Hier geht es darum, wie einfach es dem Shop-Besucher gemacht wird, sich zu orientieren und Funktionen zu bedienen. |
Technik: | Performance, technische Einwandfreiheit und Responsivität: Nicht nur für Google sind das wichtige Faktoren. Auch der Nutzer wird sich bedanken. |
Das Wissen und Bewusstsein um die Kriterien an sich ist schon ein großer Schritt. Doch ist dieser erst einmal getan, ist es nun an der Zeit, sich konkreten Maßnahmen zuzuwenden: Wie genau wird der Shop nun erfolgreich? Wie müssen Produkte dargestellt, wie die Optik gestaltet werden? Was ist bei der Technik zu beachten? Diesen und anderen wichtigen Fragen möchten wir auf den Grund gehen.
Zur besseren Übersichtlichkeit bedienen wir uns abermals der Tabelle von oben. Sie stellt die acht herausgestellten Erfolgsfaktoren dar und soll nun aufzeigen, welche Maßnahmen zur Zielerfüllung sinnvoll sind. Dabei können hier nur einige der vielen Einflussgrößen geschildert werden; sollten hier noch weiterführende Fragen bestehen, können diese natürlich gern in Kommentarform gestellt werden!
Kriterium | Schritt |
Inhalte des Shops: | Idealerweise hat der Shop ein spitz ausgerichtetes Sortiment, in welchem Produkte mit echtem Mehrwert für die Kunden angeboten werden (uns sei es der „Das Boot“-Bierstiefel). Eine saubere Struktur und Abgrenzung der Produktwelten sorgen dabei für ein besseres Zurechtfinden der Shop-Besucher. |
Produktdarstellung (Bilder, Texte): | In den meisten Fällen entscheidet das Auge. Bilder müssen also unbedingt (!) erreichbar sein und eine hochwertige Qualität haben. Das Produkt sollte gut zu erkennen sein und am Besten in den Kontext seiner Verwendung gesetzt werden (im Beispiel: Bier, Büroklammern, Sirup, …). Texte sollten zunächst kurz und bündig alle wichtigen Details zum Produkt wiedergeben (oftmals eignen sich kurze Listen am besten), um dann in einer etwas längeren Beschreibung detaillierter zu werden. Die genaue Ausgestaltung hängt selbstverständlich vom Produkt an sich ab. Aus SEO-Sicht sollten übrigens keine Herstellertexte doppelt und dreifach verwendet werden. Hier machen einzigartige Ausformulierungen das Rennen. |
Optik: | Hier ist eine allgemeingültige Aussage kaum möglich, da die Optik je nach Zielgruppe und Produkt sehr unterschiedlich ausfallen kann und sollte. Zu beachten wären vor allem die Farbwelten je nach Wirkung, die Verspieltheit im Design oder wie generell der Blick des Besuchers geführt wird. |
Vertrauenssignale: | Bei einigen Shop-Besitzern herrscht Uneinigkeit darüber, wo die Vertrauenssignale nun genau positioniert werden sollten. Jedoch sind sich alle einig darüber, dass die Signale an sich nicht fehlen dürfen. Dazu gehört das Einbinden von Zertifikaten, Siegeln, einer kostenfreien Kundenhotline, (professionellen) Bildern von Verantwortlichen, usw. |
Umsetzung von Bezahlungsoptionen: | Im Fall der Bezahlungsoptionen gilt: Je mehr dem Besucher zur Verfügung stehen, desto besser. |
Versandoptionen und sonstiger Service: | Auch hier gilt: Je mehr dem potenziellen Kunden entgegen gekommen wird, desto dankbarer zeigt er sich. Als Mindestgröße jedoch sollten erfolgreiche Mitbewerber als Vorbild dienen – denn sonst erhalten diese ein weiteres Alleinstellungsmerkmal in der Konkurrenz um die Käufer. |
Bedienungsfreundlichkeit: | Versteckte Buttons, schlecht leserliche Schrift, verwirrende Navigationselemente… All dies gilt es unbedingt zu vermeiden! |
Technik: | Sobald die Website länger als drei Sekunden lädt, verabschieden sich viele Interessenten und gehen zum nächstbesten Angebot. Dasselbe gilt für fehlerhafte Funktionen oder fehlende Responsivität. Sorgfältiges Arbeiten und Testen ist hier angebracht, sodass sowohl Suchmaschine als auch Nutzer in einem gut funktionierenden Web-Shop navigieren können. |
Wer seine Zielgruppe gut kennt und den obigen Punkten gewissenhaft zu Leibe rückt, wird sich über zufriedene Seitenbesucher inklusive der Crawler freuen dürfen. Und wer weiß – vielleicht lohnt sich dann sogar eine Anmeldung zu einem Shop-Wettbewerb… Wir wünschen viel Erfolg!