Eine umfassende Keyword-Recherche bildet das Fundament für eine effektive Marketing-Strategie und die zielgerichtete Suchmaschinen-Optimierung mit Content-Fokus. Dieser Beitrag zeigt, wie es Ihnen gelingt, in wenigen Schritten Keywords zu recherchieren, die die Suchintention und Suchanfragen Ihrer Nutzer:innen treffen. Sie erfahren, wie Sie relevante Themen und passende Suchbegriffe mit Potenzial identifizieren, welche die Grundlage Ihrer inhaltlichen Ausrichtung bilden. Profitieren Sie außerdem von unseren Tool-Tipps und Vorschlägen zur Nutzung künstlicher Intelligenz, mit denen Sie den Prozess der Keyword-Recherche effizient gestalten und Inhalte kreieren, die Sie vom Wettbewerb abheben und Ihre Zielgruppen begeistern. Ihren Zielen, wie einer besseren Sichtbarkeit und guten Rankings in den Suchergebnissen, kommen Sie mit einer fundierten Keyword-Recherche und der anschließenden Optimierung und Neuproduktion Ihrer Inhalte ein gutes Stück näher.
„Keyword“ beschreibt den Begriff, den Suchende in Suchmaschinen wie Google eingeben, um eine Antwort auf ihr Suchbedürfnis zu erhalten. Es gibt unterschiedliche Arten von Keywords, von informatorischem bis hin zu transaktionalem Charakter. Diese Begriffe unternehmens- und produktbezogen herauszuarbeiten sowie bestehende Inhalte zu optimieren oder neu zu erstellen, ist ein wesentlicher Teil der nachhaltigen Suchmaschinen-Optimierung. Ziel ist es, das Informationsbedürfnis einer bestimmten Zielgruppe zu adressieren und treffsicher Lösungen für User-Probleme oder -Anfragen zu bieten. Eine grundlegende Unterscheidung in die folgenden Keyword-Arten und -Kategorien ist möglich: Marken- oder Brand-Keywords, Money-Keywords, Compound-Keywords sowie Shorttail-, Midtail- und Longtail-Keywords.
Wie der Name bereits vermuten lässt, geht es bei Marken- oder Brand-Keywords um solche Suchbegriffe, die den Markennamen des Unternehmens oder die Produktbezeichnung beinhalten. Auch der Domain-Name wird häufig zu den Brand-Keywords gezählt (Beispiel: Apple, apple.de oder iPhone).
Suchbegriffe, die sich einer konkreten Kaufabsicht zuordnen lassen, werden als Money-Keywords bezeichnet (Beispiel: Handy mit Vertrag).
Suchanfragen, die sich aus mehreren Wörtern zusammensetzen und dabei eine Kombination aus Money- und Brand-Keywords bilden, werden Compound-Keywords genannt (Beispiel: TYPO3-Website von mindshape, Samsung Smartphone ohne Vertrag).
Als Shorttail- oder Shorthead-Keywords werden generische Suchbegriffe bezeichnet, die ein Thema, ein Produkt oder eine Dienstleistung im Allgemeinen beschreiben. In der Regel handelt es sich um kurze Begriffe oder Begriffskombinationen aus bis zu zwei Wörtern, die üblicherweise ein hohes Suchvolumen vorweisen können, dadurch aber gleichzeitig stark umkämpft sind (Beispiel: Wäschetrockner oder Handgepäck).
Longtail-Keywords sind in der Regel spezifischer als die generischen Shorttail-Keywords. Sie bestehen aus mehreren Begriffen, haben ein niedrigeres Suchvolumen und sind oft weniger hart umkämpft. Häufig bringen Longtail-Keywords in Summe jedoch mehr und vor allem relevanteren Traffic ein als Shorttail-Keywords, die auf den ersten Blick attraktiver erscheinen. Aus Effizienzgründen kann es also zielführender sein, den Fokus auf passende Longtail-Keywords zu legen (Beispiel: „günstiges iPhone 14 in Berlin“).
Midtail-Keywords liegen in ihren Eigenschaften zwischen Shorttail- und Longtail-Suchanfragen. Sie setzen sich jeweils aus einem generischen Begriff und mindestens einem weiteren Wort zusammen (Beispiel: stromsparender Wäschetrockner oder kleines Handgepäck).
Die Unterscheidung in Short-, Long- oder Midtail-Keyword ist bei der Keyword-Auswahl deshalb so wichtig, da Sie bereits an dieser Stelle festlegen, welche Richtung Sie hinsichtlich Suchvolumen, Traffic, Wettbewerb und Optimierungskosten einschlagen.
Den User Intent zu verstehen, ist nicht nur in der Suchmaschinen-Optimierung von entscheidender Bedeutung. Stellen Sie unbedingt sicher, dass die gewählten Keywords die Bedürfnisse und Absichten der Suchenden möglichst gut treffen. Ein tiefes Verständnis für das Suchbedürfnis Ihrer Zielgruppen hilft Ihnen dabei, die Relevanz Ihrer Inhalte zu verbessern und die Effektivität Ihrer SEO-Maßnahmen zu steigern. Im Zuge der Keyword-Recherche müssen Sie also auch herausfinden, mit welchen Suchanfragen Ihre Zielgruppen Ihre Produkte oder Dienstleistungen finden und welche Sie ausschließen können.
Sie müssen Ihre Zielgruppen und deren Suchverhalten sowohl kennen als auch bestmöglich verstehen. Im Folgenden finden Sie eine grobe Übersicht über verschiedene Suchintentionen:
Schauen Sie sich die Suchergebnisseite nach der Eingabe des Suchbegriffs an, um einen ersten Eindruck des User Intents zu erhalten. Ein Hinweis auf einen transaktionalen User Intent ist beispielsweise die prominente Darstellung von Google Shopping (Ads, kostenlose Product-Listings oder Vergleichs-Websites) in den Suchergebnissen oder das Erscheinen vieler Shops mit den jeweiligen Kategorie- oder Produktseiten in den organischen Suchergebnissen.
Um bestmögliche Rankings für relevante Keywords zu erzielen und so die Sichtbarkeit des eigenen Angebots zu stärken, ist es essenziell, dass Sie auf Ihrer Website Content mit Mehrwert bereitstellen, der das Suchinteresse Ihrer Zielgruppen trifft. Das gelingt Ihnen am besten, wenn Sie Ihre Inhalte auf Basis der für Sie relevanten Keywords erstellen oder optimieren. Doch woher wissen Sie, welche Begriffe Ihre Zielgruppen tatsächlich für ihre Suchanfragen nutzen?
Eine Keyword-Recherche kann je nach Komplexität einer Website und der auf ihr abgebildeten Informationen, Dienstleistungen oder Produkte sehr umfangreich ausfallen und mehrere Tage oder einen noch längeren Zeitraum in Anspruch nehmen. Eine strukturierte Vorgehensweise ist daher beim Auswahlprozess passender Keywords äußerst hilfreich. Im Folgenden haben wir eine mögliche Vorgehensweise zur Keyword-Recherche in acht Schritten für Sie ausgearbeitet. Diese beinhaltet wesentliche Punkte, die Sie auf Ihrem Weg zur optimalen Keyword-Auswahl berücksichtigen sollten.
Beginnen Sie zunächst mit einem offenen Brainstorming und stellen Sie sich dabei die grundlegenden Fragen: „Was wird angebotenundwie lautet die Bezeichnung des Produkts oder der Dienstleistung? Welches Wording nutzen die User und welches nutzen Sie intern?“. Es lohnt sich, dabei auch einmal die Sicht der User einzunehmen. Denn auch wenn Sie vielleicht fachlich korrekte Begriffe verwenden, zählt am Ende nur, was Ihre potenziellen Kunden suchen. Grundsätzlich gilt im ersten Schritt der Keyword-Recherche: Alles ist erlaubt und alle Keywords werden ohne jegliche Bewertung notiert – es geht zunächst rein um das Sammeln von Suchbegriffen, die als Keywords infrage kommen können. Notieren Sie diese als Liste und sortieren Sie sie gegebenenfalls direkt nach Themen.
An dieser Stelle kann es auch hilfreich sein, KI wie z. B. ChatGPT oder speziell für diesen Zweck gebaute CustomGPTs zu befragen und sich inspirieren zu lassen. Achten Sie jedoch darauf, Ihre Prompts präzise zu formulieren und schrittweise zu verfeinern – andernfalls besteht das Risiko, dass Sie unbrauchbare Ergebnisse erhalten.
Haben Sie eine interne Suchfunktion auf Ihrer Website? Dann können Sie diese auswerten, indem Sie Ihr Web-Tracking so einstellen, dass es alle Suchbegriffe aufzeichnet, die die Nutzer:innen Ihrer Website eingeben. Von dieser Möglichkeit können Sie insbesondere dann profitieren, wenn Sie Keywords für einen Relaunch oder eine Optimierung Ihrer Website suchen. Für einen Neustart ohne bereits bestehende Website und gesammelte Daten können Sie diesen Schritt überspringen.
Besonders spannend wird die Auswertung der internen Suche, wenn unerwartete Begriffe in Ihren Daten auftauchen. Keywords, die Sie im Vorfeld nicht als relevante Suchbegriffe für Ihre User in Betracht gezogen haben, können Sie – sofern sinnvoll – in Ihr Keyword-Set mit aufnehmen. Überprüfen Sie Ihre bestehende Keyword-Liste, wenn bereits vorhanden, auf ihre Aktualität und nehmen Sie gegebenenfalls erforderliche Anpassungen im Sinne der Suchintention Ihrer Zielgruppe vor.
Dieser Schritt der Keyword-Recherche eignet sich, so wie Schritt 2, zur Datensammlung, sofern Sie bereits über eine Website und eigene Daten in der Google Search Console (GSC) verfügen. Neben der Google Search Console gibt es auch Tracking Tools anderer Anbieter, wie die Bing Webmaster Tools – allerdings sind die Nutzungsmöglichkeiten und Funktionen der GSC optimal auf die dominierende Suchmaschine des Marktes – Google – abgestimmt, was die GSC zu einem SEO-Standard-Tool macht.
Für die Keyword-Recherche lohnt sich bei der Nutzung der GSC insbesondere ein Blick in den Bereich „Leistung“ (oder „Leistung in der Google Suche“) unter dem Reiter „Suchanfragen“. Dort werden Ihnen die Suchanfragen angezeigt, die die User auf die Seiten Ihrer Domain geführt haben und mit denen Ihre Domain Impressionen und Klicks in der Google Suche erzielt.
Sie können über die Filterfunktion die Daten für eine bestimmte Seite innerhalb Ihrer Website abfragen. Über diese Abfrage werden Ihnen die Suchanfragen für eine bestimmte URL Ihrer Domain angezeigt – vorausgesetzt, diese rankt bereits. Diese Information sowie die Ranking-Position und deren Veränderung über einen festgelegten Zeitraum, die Clicks, Impressionen und CTR geben Aufschluss über das Suchverhalten der Nutzer:innen, die nach der Eingabe eines Begriffs in der Google Suche auf Ihre Seite gelangt sind. Diese Zahlen entscheiden jedoch nicht alleine über die Relevanz eines Themas. Auch zu Beginn wenig geklickte Inhalte können auf lange Sicht Top-Positionen in den Suchergebnissen erreichen.
Den User Intent zu treffen, ist eines der wichtigsten Ziele einer Keyword-Recherche. Stellen Sie sich daher unbedingt immer die folgenden Fragen:
Wie sieht das Suchergebnis-Umfeld aus, in dem Sie mit Ihrer Seite für bestimmte Suchanfragen ranken wollen? Wie präsentiert sich der Wettbewerb? Stimmen der User Intent und die SERP mit Ihrem Angebot überein? Können Sie mit Ihren Inhalten den User Intent bedienen? Versetzen Sie sich in die Lage der User und suchen Sie nach Themen, die Ihrem Angebot entsprechen. Beantworten Sie sich anschließend die angeführten Fragen ehrlich selbst. Wenn Ihre Antwort überwiegend „Nein“ lautet, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Sie mit Ihrem Angebot und Ihren Wunsch-Keywords ein gutes Ranking erzielen werden. Ist die Antwort hingegen meist „Ja“, sind Sie auf dem richtigen Weg, passende Keywords für Ihren Zweck zu identifizieren.
Prüfen Sie zudem auch immer, ob bereits Rankings für relevante Keywords bestehen. Es ist wichtig, diese zu behalten und im Idealfall noch zu verbessern. Neben den Daten aus der oben erwähnten GSC können Sie auch gängige Ranking-Tools wie SISTRIX, Seobility oder ahrefs verwenden. Diese meist kostenpflichtigen Anbieter stellen ihren Kunden große Ranking-Datenbanken zur Verfügung, in denen Sie auch Rankings der Konkurrenz recherchieren können. Betrachten Sie die Ergebnisse immer vor dem Hintergrund der Nutzerbedürfnisse, die Sie erfüllen möchten.
Nach dem Brainstorming und dem Sammeln der Daten lässt sich Ihre Keyword-Liste um weitere Begriffe anreichern. Folgende Optionen sind möglich:
Haben Sie einen Pool an Suchbegriffen angelegt und erweitert, folgt der nächste Schritt der Keyword-Recherche: das Zusammensetzen von Keyword-Kombinationen. Erst im Anschluss daran geht es zum strategischen Teil der Keyword-Recherche über.
Haben Sie eine Auswahl an relevanten Suchbegriffen getroffen, die Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung optimal beschreiben, geht es an die Kombination dieser Begriffe. Wie Sie das sogenannte Keyword-Shuffling möglichst effizient durchführen können, lesen Sie weiter unten im Beitrag, unter „Keyword-Shuffling: Begriffe erweitern“.
Generische Keywords wie „SEO“ oder „Digitalagentur“ haben zwar meist höhere Suchvolumen, sind dafür aber deutlich umkämpfter als spezifischere Begriffskombinationen wie „SEO Köln“ oder „Digitalagentur TYPO3“. Suchanfragen, die sich aus Keyword-Kombinationen zusammensetzen, haben zwar häufig ein etwas niedrigeres Suchvolumen, unterliegen jedoch durch die Konkretisierung einem geringeren Streuverlust. Durch die Optimierung auf solche Keywords wird ein gutes Ranking auf einer höheren Position in den Suchergebnissen deutlich wahrscheinlicher. Damit kann auch eine Steigerung der Conversions einhergehen, da das Suchbedürfnis der Nutzer:innen treffsicherer durch Ihr Angebot gestillt wird.
Nach der grundlegenden Keyword-Recherche werden zur ersten thematischen Einordnung und Beurteilung gefundener Keywords Themencluster erstellt und damit zusammengehörige Keywords in sinnvollen Kategorien zusammengefasst. Diese Sortierung von Keywords dient der Übersichtlichkeit und hilft bei der Priorisierung sowie Benennung von Haupt- und Neben-Keywords. Das Themencluster kann dabei bereits auf der Website repräsentiert sein oder Potenzial zur Erweiterung der Website-Inhalte und -Struktur aufzeigen. Als weitere Hilfestellung und zur Inspiration lohnt sich auch ein Blick auf die Seiten der Wettbewerber, die mit einem guten Ranking auf der ersten Suchergebnisseite zu finden sind. Tool-Tipps zum Clustern von Themen finden Sie unter Punkt 3.6 Tools – Themencluster erstellen.
Sie haben an diesem Punkt Ihrer Keyword-Recherche bereits eine Auswahl an Keywords und Keyword-Kombinationen sowie eine thematische Zuordnung erarbeitet – als letzter Schritt erfolgt die Priorisierung.
Stellen Sie sich für die Keyword-Priorisierung folgende Fragen:
Entscheidend für die Priorisierung ist, dass die Wichtigkeit der Keywords für Ihr Unternehmen in Relation gestellt wird zu den Chancen, mit diesen Begriffen zu ranken. Daten wie das Suchvolumen, bestehende Rankings von genutzten Keywords und bereits erzielte Conversions sowie ein Blick auf die SERP und den Wettbewerb erleichtern die strategische Priorisierung der recherchierten Keywords. Berücksichtigen Sie, dass über diverse Tools ermittelte Daten, wie das Suchvolumen und Ranking-Potenziale, keine absoluten Werte darstellen – sie dienen ausschließlich als Richtwerte zur Orientierung.
Das Ergebnis der Keyword-Recherche ist eine qualitativ hochwertige Auswahl an Keywords, die im Anschluss der Recherche auf URLs der Website Ihres Unternehmens gemapped werden können. Wie das funktioniert, lesen Sie in unserem Magazin-Beitrag zum Keyword-Mapping.
Neben dem Brainstorming und der Erstellung einer Mindmap oder ähnlichen Methoden, bieten diverse Tools Unterstützung beim Sammeln von möglichen Suchbegriffen. Die einfachsten Wege neben der Auflistung der eigenen Produktkategorien, Dienstleistungen oder Themen sind die Nutzung von Google Suggest (weitere Vorschläge, die Google bei der Eingabe von Begriffen in der Suchzeile auflistet) und ein Check der Google-Suchergebnisse. So können Sie sich ganz einfach von Suchvorschlägen sowie SERP-Snippets und dem Wording bereits gut rankender Seiten des Wettbewerbs inspirieren lassen. Berücksichtigen Sie hierbei vor allem die organischen Ergebnisse – nicht die Paid Ads, welche auch als bezahlte Anzeigen gekennzeichnet werden. Hilfreich für die Einordnung und Erschließung des User Intents und eines Themas sind auch die auf den Google-Suchergebnissen eingeblendeten „Weitere Fragen“, Product Listing Ads (Produktanzeigen) oder Local Packs (Einbindung von Google Maps). Sind die verschiedenen Suchergebnis-Typen von transaktionalen Treffern geprägt, lässt dies darauf schließen, dass User Ergebnisse erwarten, die eher kommerzieller Natur sind. Werden hingegen eher Definitionen, Blog-Artikel oder Nachrichten gelistet, legen die Nutzer:innen den Fokus auf Informationen oder Inhalte, die Wissen transportieren.
Eine weitere Quelle für Keyword-Ideen stellen Tools wie der kostenpflichtige KWFinder dar. Dieses Werkzeug liefert Ihnen das Suchvolumen zu von Ihnen abgefragten Begriffensowie themennahe Keywords, die wahrscheinlich zu Ihrer Anfrage passen. Außerdem gibt das Tool eine grobe Einschätzung darüber, wie leicht oder schwer es sein wird, ein gutes Ranking mit dem ausgewählten Keyword zu erzielen. Hier gilt wie immer, dass alle Metriken nur Näherungswerte sind und der Orientierung dienen. Neben diesen Daten finden Sie im KWFinder auch eine SERP-Übersicht und Sie haben die Möglichkeit, Ihre Keyword-Suche auf ein Land und eine Sprache einzugrenzen.
Das im DACH-Raum weit verbreitete SISTRIX, das speziell für SEO- und Online-Marketing-Experten entwickelt wurde, gilt mittlerweile als Standard-Tool bei der Keyword-Recherche und deckt viele Funktionen ab.
Der Google Keyword-Planer (ein aktiver Google Ads-Account wird vorausgesetzt) schlägt ebenfalls Keyword-Ideen inklusive Suchvolumen für eine eingegebene URL vor. Zudem können auch einzelne Keyword-Suchvolumina abgefragt werden. Die dort erscheinenden Keywords passen mal mehr, mal weniger gut, sind aber eine mögliche Quelle für die Erweiterung Ihrer Keyword-Liste mit einem der Tools aus dem Hause Google. Die Vorschläge sind dabei nicht auf die eigene Domain limitiert – auch fremde URLs können angegeben werden, sodass Sie gleichzeitig die Analyse Ihrer Konkurrenz durchführen. Diese Funktion wird jedoch ebenfalls von Tools wie SISTRIX oder dem KWFinder bedient.
KI-Tools, die auf sogenannten Large Language Models (LLM) basieren, können ebenfalls als praktische Helfer bei der Keyword-Recherche und Ideenfindung genutzt werden. Beispielsweise können Sie die KI ChatGPT nach einer Liste der häufigsten Fragen oder Probleme zu einem bestimmten, übergeordneten Thema befragen. Daraus können Sie wiederum Begriffe ableiten, nach denen zu diesem Thema gesucht wird.
Die KI-Technologie kann auch in Wettbewerbsfragen nützlich sein – beispielsweise in Form des ChatGPT-Plugins SEO Core AI. Dieses Plugin ermöglicht die Erstellung einer Übersicht über Ihre Wettbewerber, für die Sie lediglich eines Ihrer bereits ausgewählten Keywords angeben müssen. So werden Ihnen auf einfachem und schnellem Wege die Wettbewerbsseiten in den Top-Rankings der SERP angezeigt.
Nutzen Sie zur weiteren Inspiration außerdem die Keyword-Vorschläge von Ubersuggest, die gesammelten, strukturierten und visuell aufbereiteten Google Nutzer:innen Suchanfragen von AnswerThePublic oder den Keyword Explorer von ahrefs.
Die meisten Tools liefern Ihnen mit den Suchbegriffen praktischerweise auch direkt die Suchvolumina, welche Sie ohnehin spätestens für die Priorisierung Ihrer Keywords im Rahmen Ihrer SEO-Strategie nutzen sollten. Berücksichtigen Sie auch, dass sich das Suchvolumen von Tool zu Tool unterscheiden kann – es handelt sich lediglich um ungefähre Werte. Dabei besonders wichtig: Richten Sie sich nicht nur nach dem Suchvolumen. Dieses kann eine Hilfe sein, wenn Sie sich zwischen bestimmten Begrifflichkeiten entscheiden möchten. Ein hohes Suchvolumen kann zwar verführerisch sein, aber versuchen Sie nicht, auf Begriffe zu optimieren, die ein scheinbar hohes Interesse aufweisen, jedoch nicht zu Ihrem Angebot passen. Eine solche Taktik ist in der Regel zum Scheitern verurteilt.
Für viele Wörter gibt es Synonyme, die auch bei der Keyword-Recherche berücksichtigt werden können. OpenThesaurus und DWDS haben sich hierbei als sehr praktisch erwiesen. Aber auch neuartige KI-Tools wie ChatGPT oder DeepL Write können Ihnen helfen.
Bei OpenThesaurus und DWDS geben Sie einen Begriff Ihrer Wahl ein und erhalten Vorschläge für Synonyme sowie eine kurze Erläuterung zur jeweiligen Bedeutung des Suchbegriffs.
Um die Keyword-Kombinationen nicht manuell erstellen zu müssen, können Sie auf Tools wie Merge Words setzen. Die bereits gesammelten Keywords werden dabei einfach per Copy & Paste eingefügt und mit nur einem Klick miteinander kombiniert. Auch aus diesen Ergebnissen können weitere Ideen für Keywords entstehen, die der Strategie zuträglich sind und für mehr Traffic auf Ihren Landingpages sorgen. Der Vorteil dieser Funktion wird besonders im nachfolgenden Local SEO-Beispiel deutlich.
Ein Gästehaus-Portal möchte überprüfen, ob sich die Optimierung dessen Contents auf das Hauptkeyword “Gästehaus” lohnt. Da Gästehäuser häufig in Kombination mit ihrem jeweiligen Standort gesucht werden, sollte die Region in der SEO auch bei der Keyword-Recherche berücksichtigt werden. Dafür werden in einem ausgewählten Merge-Tool wie Merge Words vorab recherchierte Begriffe wie "Gästehaus" und "Gasthof" mit den relevanten Regionen kombiniert, für die das Unternehmen ranken möchte (hier: "NRW", "Köln" und Umgebung). So entstehen beispielsweise folgende Midtail- oder Longtail-Keyword-Kombinationen:
Je nachdem wie hoch das Suchvolumen der Keyword-Kombination ist, könnte sogar noch weiter spezifiziert werden – zum Beispiel durch die Angaben "Vollpension" oder "Halbpension", Anzahl der Betten und weitere Faktoren.
Auch für einen Online-Shop ist das Mergen von Begriffen eine gute Option, um passende Keywords zu finden. Anstelle von Regionen werden in diesem Fall Transaktionsbegriffe wie "kaufen“, "bestellen“, "günstig“, "Shop" etc. kombiniert. Das sind Keywords, mit denen Nutzer:innen Google signalisieren, dass sie ein Produkt erwerben möchten. Für einen Shop, der Schuhe verkauft, sind dementsprechend die untenstehenden Beispiele mögliche Kombinationen, die mittels Keyword-Merging generiert werden können:
Gerade bei größeren Keyword-Recherchen ist es hilfreich, alle Varianten von Wertkombinationen, verwandten Begriffen und Keyword-Sets für unterschiedliche Kategorien abzubilden.
KI-Tools wie ChatGPT können nicht nur eine Inspirationsquelle darstellen, sondern auch beim Clustern von Themen äußerst hilfreich sein. Sie können die KI mithilfe eines Prompts darum bitten, Ihre Keyword-Liste in verschiedene Kategorien zu unterteilen, wodurch Sie mit nur geringem Arbeitsaufwand eine Grundlage für ein Themencluster erhalten und dabei viel Zeit sparen. Eine Bewertung, ob dieser Vorschlag in sich schlüssig und sinnvoll ist, müssen Sie zwar immer noch selbst vornehmen, aber der sehr zeitaufwändige Zwischenschritt der thematischen Sortierung von Begriffen bleibt Ihnen auf diese Weise erspart.
Ein weiteres KI-Tool, das sich für das Clustering Ihrer Keywords eignet, ist Keyword Insights. Es kann beim Sammeln von Keywords helfen und zudem die entsprechenden Begriffe sortieren.
Die Recherche von Themen und Keywords ist nur der erste Schritt auf dem Weg zu Inhalten, die Ihnen und Ihren Zielgruppen Mehrwert liefern, langfristig Traffic auf Ihre Seiten bringen und für gute Rankings sorgen. Die Themen müssen nicht nur strukturiert sein, sondern auch konkreten URLs zugewiesen werden (gemappt). Lesen Sie in unserem Magazin-Beitrag zum Keyword-Mapping, wie es nach der Keyword-Recherche weitergeht.